Content Marketing vor dem Aus? Was kommt danach?

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Content Marketing hat sich in den letzten Jahren als eine der wichtigsten Strategien im digitalen Marketing etabliert. Doch zunehmend stellen Unternehmen fest, dass die traditionellen Methoden an Wirkung verlieren. Warum ist das so? Und wie können Marken und Unternehmen auf diese Entwicklungen reagieren? Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Herausforderungen und zeigt Wege auf, wie zeitgemäße Content-Strategien aussehen können.


Die Herausforderungen des traditionellen Content Marketings

1. Content-Flut

Die Menge an veröffentlichtem Content wächst exponentiell. Täglich werden Millionen von Blogbeiträgen, Artikeln, Whitepapers und Social-Media-Posts produziert. Diese Flut an Inhalten führt dazu, dass es immer schwieriger wird, mit herkömmlichen Content-Marketing-Strategien durchzudringen und die Aufmerksamkeit der Buyer Personas zu gewinnen. Der Konkurrenzkampf um die begrenzte Aufmerksamkeit der Nutzer wird immer härter. Allein auf LinkedIn werden wöchentlich rund 130.000 Posts veröffentlicht. Tendenz steigend.

2. Abnehmende Leselust

Die Leselust der Nutzer hat in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. In einer Welt, die von schnellen Informationshäppchen dominiert wird, sinkt die Bereitschaft, lange Texte zu lesen. Nutzer bevorzugen zunehmend kurze, prägnante und leicht konsumierbare Inhalte. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für traditionelle Content-Formate wie lange Blogbeiträge und Whitepapers dar. Zwar haben Informationen in unserer Wissensgesellschaft einen großen Wert, doch die riesige Menge, welche tagtäglich auf uns einprasselt, stellt auch ein Problem dar. Wir müssen die Informationsflut filtern und aus der enormen Auswahl das Gewünschte herauspicken. Es wird nicht unbedingt weniger, dafür aber oberflächlicher gelesen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Stiftung Lesen, wie bei Heise Online nachzulesen ist.

3. Sinkende Erfolgsquote traditioneller Strategien

Die Erfolgsquote traditioneller Content-Marketing-Strategien nimmt ab. Studien zeigen, dass die Konversionsraten bei herkömmlichen Content-Formaten stagnieren oder sogar rückläufig sind. Der ROI von klassischen Blogbeiträgen und Whitepapers sinkt, da sie die gewünschten Ergebnisse oft nicht mehr liefern können. Das verdeutlicht auch eine Umfrage von HubSpot: Lediglich 12 % der Befragten sind an langen Online-Inhalten interessiert und nur 14 % an Blog-Artikeln. Auch das Interesse an Content im PDF-Format ist rückläufig. Die Gründe dafür sind vielfältig: von der Überflutung des Marktes bis hin zu veränderten Nutzergewohnheiten.

Der Ausweg aus der Content-Falle

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen ihre Content-Marketing-Strategien grundlegend überdenken und sich den veränderten Bedingungen anpassen. Ein Umdenken und der Einsatz zeitgemäßer Inhalte, die auf die jeweiligen Medienkanäle und die Buyer Personas zugeschnitten sind, sind unerlässlich. Hier sind einige Ansätze:

1. Videos

Videos sind das perfekte Format für die heutige Schnelllebigkeit. Sie sind ideal, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen und wichtige Botschaften zu vermitteln. Plattformen wie YouTube, TikTok und Instagram Reels bieten hervorragende Möglichkeiten, um mit Videos eine große Reichweite zu erzielen. Laut Statista lag die Zuschauerreichweite von Internet-Videos bei 92,3% im Jahr 2023. Daher überrascht es kaum, dass 91% der Marketer inzwischen Videos als Marketing-Tool nutzen, wie die Statistik 2024 von Wyzowl zeigt. Kurzvideos haben sich im Content Marketing als besonders effektiv erwiesen. Sie sind prägnant und können wichtige Informationen in wenigen Sekunden vermitteln. Beeindruckende Zahlen, u.a. von Lemonlight, Demandsage und sproutsocial, bestätigen die Relevanz von Video Content im Marketing.

2. Interaktive Inhalte

Interaktive Inhalte wie Quizze, Umfragen und interaktive Infografiken können die Nutzer stärker einbinden und für höhere Interaktionsraten sorgen. Sie bieten einen Mehrwert durch personalisierte und dynamische Inhalte, die auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Nutzer eingehen.

3. Personalisierter Content

Personalisierung ist der Schlüssel, um die Relevanz von Inhalten zu erhöhen. Durch die Analyse von Nutzerdaten und Verhaltensmustern können Inhalte erstellt werden, die genau auf die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe zugeschnitten sind. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte wahrgenommen und als wertvoll erachtet werden.

4. User Generated Content

User Generated Content (UGC) kann das Engagement und die Glaubwürdigkeit einer Marke erheblich steigern. Inhalte, die von Nutzern erstellt werden, wie Bewertungen, Testimonials, Social-Media-Posts und Forenbeiträge, werden oft als authentischer und vertrauenswürdiger wahrgenommen. Eine Studie von Nielsen zeigt, dass 92% der Verbraucher Empfehlungen von anderen Personen mehr vertrauen als Markenwerbung.

5. Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Art und Weise, wie Inhalte erstellt und verteilt werden. KI kann verwendet werden, um personalisierte Inhalte in großem Maßstab zu erstellen, Daten zu analysieren und Einblicke in die Vorlieben und das Verhalten der Nutzer zu gewinnen. Laut einer Umfrage des Content Marketing Institute nutzen bereits 72% der befragten B2B-Marketer generative KI-Tools für content-bezogene Aufgaben​​.

6. Drüberflieger-Strategie

Die Drüberflieger-Strategie zielt darauf ab, Inhalte zu schaffen, die herausragen und einen echten Mehrwert bieten. Diese Strategie stellt Qualität über Quantität, indem sie sicherstellt, dass jede Veröffentlichung einzigartig und wertvoll ist. Es geht darum, tiefgreifendes Wissen und echte Einblicke zu bieten, anstatt oberflächliche Inhalte zu generieren. Durch die Fokussierung auf hochqualitative Inhalte können Marken die Aufmerksamkeit und das Vertrauen ihrer Zielgruppe gewinnen und sich so von der Konkurrenz abheben​. Untermauert wird die Drüberflieger-Strategie von jüngsten Zahlen und Erkenntnissen zum aktuellen Zustand des Content Marketings, welche das Content Marketing Institute veröffentlicht hat:

  • Fokus auf Qualität statt Quantität: Die Statistiken zeigen, dass hochwertiger, gut recherchierter Inhalt mehr Aufmerksamkeit und Engagement erzeugt als eine große Menge an mittelmäßigen Inhalten. Dies unterstreicht die Bedeutung von Qualität, wie sie in der Drüberflieger-Strategie betont wird.
  • Erfolgsgeschichten und Fallstudien: Durch die Bereitstellung von Erfolgsgeschichten und Fallstudien zeigt die Quelle, wie Unternehmen durch die Implementierung von qualitativ hochwertigen Content-Strategien erfolgreich sein können. Dies ist ein zentrales Element der Drüberflieger-Strategie, die auf einzigartigen und wertvollen Inhalten basiert.
  • Datengetriebene Entscheidungen: Die Statistiken ermöglichen es Unternehmen, datengetriebene Entscheidungen zu treffen und ihre Content-Marketing-Strategien kontinuierlich zu optimieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Fazit

Content Marketing im herkömmlichen Sinn steht vor großen Herausforderungen. Die Content-Flut, die abnehmende Leselust und die sinkende Erfolgsquote traditioneller Strategien erfordern ein Umdenken. Unternehmen müssen sich den veränderten Bedingungen anpassen und zeitgemäße, auf die jeweiligen Medienkanäle und Buyer Personas zugeschnittene Inhalte in modernen Formaten einsetzen. Kurzvideos, interaktive und personalisierte Inhalte sowie die Drüberflieger-Strategie bieten vielversprechende Ansätze, um auch in Zukunft erfolgreiches Content Marketing zu betreiben. Der Schlüssel liegt darin, flexibel zu bleiben und sich kontinuierlich an die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Zielgruppe anzupassen.

 


Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz verfasst.

Peter Kasprzyk

Peter M. Kasprzyk

... ist Co-Founder von Communeer und Marketing Entrepreneur. Der bekennende Trekkie spielt Bass in einer Band, rockt aber zur Entspannung im Büro auch mal gerne den Blues auf der Gitarre. Er schreibt hier über Content und Inbound Marketing sowie strategische Themen.